(Einem Tier) den Gnadenstoß geben
- (Einem Tier) den Gnadenstoß geben
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Ursprünglich bezeichnete »Gnadenstoß« den Stich, den der Henker dem auf das Rad Geflochtenen in das Herz oder Genick gab, um ihm weitere Folterqualen zu ersparen. Heute ist der
Ausdruck nur noch in Bezug auf Tiere gebräuchlich und bedeutet »durch einen Stich mit dem Messer von seinen Qualen erlösen«:
Der Förster gab dem Hirsch einen Gnadenstoß. - In seinem Roman »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« schreibt Thomas Mann: »Ein (...) sehr eitel sich gebärdender
Matador musste ihm (= dem Stier) den Gnadenstoß geben, so dass die Griffe zweier Degen ihm aus dem Leib ragten« (S. 436). - Ein Tier, das den Gnadenstoß erhält, wird entsprechend durch einen Stich von seinen Qualen erlöst: Das Reh erhielt den Gnadenstoß.
Mann, Thomas: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull.
Frankfurt a. M.:
S.
Fischer Verlag, 1957. - EA 1954 (Teildruck 1922, erweitert 1937).
Universal-Lexikon.
2012.
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